In dem professionellen Ö1‑Podcast „Tattoos: Chemie, die unter die Haut geht“ diskutieren Expert:innen die chemischen und gesundheitlichen Risiken von Tätowierungen, die meist unterschätzt werden. Etwa ein Viertel der österreichischen Bevölkerung trägt mittlerweile Tattoos, oft mit weniger bekannten Nebenwirkungen. In den Farbtinten können bis zu 100 verschiedene chemische Substanzen stecken – darunter Schwermetalle und potenziell krebserregende Azo‑Farben. Letztere können unter UV‑Einfluss in krebserregende Verbindungen zerfallen. Zudem gelangen Pigmente über das Lymphsystem in die Lymphknoten, was Bedenken hinsichtlich Langzeitfolgen weckt. Zwar wurden 2022 in der EU mehr als 4.000 problematische Stoffe verboten, dennoch bleibt aus Sicht der Expert:innen keine umfassende Entwarnung möglich, da Forschung und Datenlage noch unvollständig sind.
In der Podcast‑Episode kommt auch Dr. Petra Hirtler, Fachärztin für Allgemeinmedizin und ästhetische Medizin aus Wien, zu Wort. Mit ihrer langjährigen Erfahrung in der Laser‑Tattooentfernung beleuchtet sie die Wechselwirkung zwischen chemischer Zusammensetzung, medizinischer Vorsorge und regulatorischen Anforderungen. Dr. Hirtler unterstreicht die Notwendigkeit eines bewussten Umgangs mit Tätowierfarben und die Bedeutung einer fundierten wissenschaftlichen Bewertung medizinischer Risiken. Ihr Fachwissen schafft Klarheit über die komplexe Chemie unter der Haut und mahnt zu mehr Forschung im Interesse der Patientensicherheit.
